Die Standartimpfung beim Hund besteht aus sechs Komponenten, wobei davon nur drei Komponenten als sehr wichtig gelten, so genannte Core-Impfungen. Diese drei sind die Impfung gegen Parvovirose, welche schlimme blutige Durchfälle und einen Mangel an Immunzellen auslöst; Staupe, wobei es zunächst zu Magen-Darm-Beschwerden kommt, gefolgt von neurologischen und respiratorischen (Atemwegs-) Symptomen; und der Leptospirose, welche schwere Symptome in den Nieren und der Leber hervorrufen können.
Die anderen drei Komponenten sind Non-Core-Impfungen, also Impfungen, die unter Umständen wichtig sein können. Dazu gehören die Impfung gegen Parainfluenza, welche Teil des Zwingerhusten-Komplexes ist, also sich vor allem in den oberen und unteren Atemwegen manifestiert; gegen HCC (Hepatitis contagiosa canis), welche durch die konsequente Impfung dazu geführt hat, dass diese Lebererkrankung bei uns sehr selten geworden ist; und Tollwut, wobei Tollwut ebenfalls sehr selten ist. Im akuten Fall hat ein gegen Tollwut geimpftes Tier aber aufgrund der Tollwutverordnung einen besseren Stand. Außerdem dürfen nur tollwutgeimpfte Tiere ins Ausland mitgenommen werden.
Eine weitere Non-Core-Impfung ist die Impfung gegen Bordetellen, welche ebenfalls zum Zwingerhusten-Komplex gehören. Die Nutzung hat durchaus Sinn, wenn der Hund einem hohen Risiko ausgesetzt ist, zum Beispiel in Welpenspielgruppen.
Weitere Impfungen, die bestimmte Situationen abdecken und dort auch ihre Relevanz haben, sind unter anderem die Impfung gegen Dermatophytosen, eine zoonotische Hauterkrankung; gegen das Herpesvirus, welches als Mutterschutzimpfung gegeben wird; gegen die Leishmaniose, eine Erkrankung, die über das Blut in viele Organe gelangt und die im Mittelmeerraum sich über Sandmücken verbreitet; sowie gegen Borreliose, welche aber nicht alle Borreliosespezies abdeckt.